An dieser Stelle möchte ich diverse Erfahrungen aus der Praxis zum Thema Ausbildung, Einarbeitung, etc. weitergeben.



Die Ausbildung eines Welpen und heranwachsenden Junghundes erfordert viel Fingerspitzengefühl und Zeit...

Fee von der Zollernalb

Nachts um 23 Uhr rief mich mein Freund Thomas Pastoors an (mit dem ich seit 1991 vielfach Brackenausbildung sowie wunderschöne jagdliche Hundeerlebnisse teilen konnte): "Hallo Hans, hast du Lust mit deiner kleinen Hündin eine sichere Totsuche zu machen??" Ohne zu überlegen: "Ja ich komme!" Ich setzte mich in´s Auto und ab nach Mössingen. Thomas wies mich ein und setzte auch schon den Welpen am Anschuß mit viel Lungenschweiß an. Sie ging im Lichtkegel der Taschenlampen sauber auf dem Schweiß ohne Leine. Thomas führte Asco von der Zollernalb (ein sehr erfolgreicher Nachsucher, Bruder von Afke) nach, es ging über Stock und Stein in einem Hang durch einen Wassergraben so ca. 200m bis zum Stück. Kamera griffbereit, Fee am Stück angekommen. Unsere Freude groß, ein Welpe der noch nie am Schweißriemen gelaufen ist findet und steht schon auf dem warmen verendeten Überläufer.
An dieser Stelle noch mal Bracken Dank Thomas!

Unsere langjährige Erfahrung zeigt, es ist nie zu früh, so fern die anstehende Arbeit einschätzbar ist und keine Überforderung darstellt, besonders keine schlechten Überraschungen.
Eventuell ist die folgende Erfahrung auf die gerade eben geschilderte zurück zu führen?? Am 1.Sept. 2007 habe ich auf einer kleinen, privaten Drückjagd, innerhalb von 30 Minuten, zwei Frischlinge á 25kg vor ihr erlegt.
Sie brachte mir jeweils eine Sau lauthals auf einer Schneise, so dass ich mich rechtzeitig fertig machen konnte. Ich war selbst total überrascht, dass es Fee war. Ich konnte diesen kräftigen Laut ihr noch gar nicht zuordnen, da sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal fünf Monate jung war. Wer etwas von jungen Hunden und deren Prägung versteht, kann nachvollziehen, was das für die folgenden Jagden und die Zukunftsentwicklung dieses Hundes bedeutete. In diesem Alter jagte sie bereits vorzüglich Sauen und konnte damit die Ausfälle meiner beiden älteren Hündinnen perfekt kompensieren. Was mir besonders gut gefällt, dass sie nur sehr kurz an Rehen jagt. Den Grund hierfür kann ich derzeit noch nicht ermitteln. Ich vermute aber, dass Sie den guten gehorsam meiner beiden älteren Hündinnen mitbekommen hat und dabei war, als ich sie von den Rehen meistens per Fingerpfiff (auch sichtig angejagte Rehe) zurückholt habe. Ein Nachteil hat das Ganze natürlich auch, denn ich hatte größte Schwierigkeiten bei der Vorbereitung auf die AP die nunmehr auf Schalenwild eingejagte Hündin, sicher auf die Hasenspur zu bringen. Diese Erfahrung machte ich nun schon zum zweiten mal. Mit meiner Dani machte ich bereits vor 13 Jahren diese Erfahrung.
Alte erfahrene Brackenjäger sagten schon immer: "Wenn du eine junge Bracke nicht richtig auf den Hasen einjagst und statt dessen den Hund direkt auf Schalenwildarten jagen lässt, verliert der Hund seine Anlage, sauber und mit tiefer Nase zu jagen."
Das erscheint mir nun auf Grund meiner Erfahrung und Beobachtung auch so zu stimmen.
Beim Jagen auf Schalenwild nimmt der junge, feinnasige und dazu noch intelligente Hund die Nase nicht mehr runter, da er in der Duftspur vom vorausziehenden Wild auf einem halben Meter Höhe angenehmer und schneller voran kommt. Da der Hund gerade bei diesen Jagden auch noch Beute machen kann, verknüpft er sein Jagen mit Erfolg und macht das natürlich beim nächsten Mal wieder so. Er lernt hierdurch, dass jagen mit der hohen Nase schneller und auch einfacher geht.

Weitere Erklärungen folgen, wenn ich mal wieder Zeit habe.


Euer Hans